in meinem Buch findet sich ein Fallbeispiel zur Aktivierung von Entwicklungsaufwendungen. Zum näheren Verständnis habe ich versucht, die Buchungen in Konten zu visualisieren.
Fallbeispiel:
Der aktivierungsfähige Entwicklungsaufwand beträgt 1 Mio. EUR bei einer Laufzeit von 5 Jahren. Der Steuersatz wird pauschal mit 30 % angegeben.
Im Jahr der Aktivierung wird folgendermaßen gebucht:
Material-/Personalaufwand an Bank 1 Mio. EUR
Aktiva: Entwicklungsaufwand an Ertrag (Aktivierte Eigenleistung) 1 Mio. EUR
Planmäßige Abschreibung an Aktiva: Entwicklungsaufwand 200 TEUR
Steuern v. EE an Passive latente Steuern 240 TEUR
Visualisierungsveruch:
In meinem Beispiel gehe ich von einer neu gegründeten Gesellschaft mit 500 TEUR Eigenkapital und 500 TEUR Fremdkapital (ohne Tilgung/Zinsen) aus. Die liquiden Mittel werden für Material und Personal ausgegeben. Bei der entsprechenden GuV-Buchung bin ich mir unsicher, da ich eigentlich dachte, dass aktivierte Aufwendungen nur in Form der Abschreibungen (AfA) GuV-seitig erscheinen dürfen.
Da der immaterielle Vermögensgegenstand über 5 Jahre abgeschrieben wird, reduziert sich der Betrag zum Jahresende um 200 TEUR. Auf der Aktivseite stehen zum Stichtag 800 TEUR. Dies ist anscheinend auch der Betrag, an dem sich die latenten Steuern bemessen (800 TEUR * 30 %)!?
Hier habe ich ein weiteres Verständnisproblem. Das Unternehmen weist Steueraufwendungen aus, obwohl Verlust gemacht wurde. Meine Vermutung ist, dass es sich hier um eine Ausgleichsposition zur Steuerbilanz handelt (das sind latente Steuern wahrscheinlich immer) und der steuerliche Verlust noch höher ist (da eine Verbuchung aktivierten Eigenleistungen nicht möglich ist...?).
Ich hoffe meine Überlegungen sind soweit verständlich.
Über Hilfe würde ich sehr freuen!
Vielen Dank und viele Grüße!
Sven