Hallo zusammen,
ich habe eine Frage zum steuerlichen Erfüllungszeitpunkt, bei der mir der § 3 UStG widersprüchlich erscheint.
Kurz zum lebensgeschichtlichen Sachverhalt:
Unser Unternehmen bestellt Ware mit den Incoterms "Frei Haus" bei einem Lieferanten. Dieser schickt seinen LKW am Abend des 30.06.2020 los, welcher am 01.07.2020 bei uns eintrifft. Auf der Rechnung weist er eine Umsatzsteuer von 19% aus. Als Argumentation verweist er auf den § 3 Abs.6 S.1UStG. Maßgeblich für die Besteuerung sei demnach der Zeitpunkt, an welchem die Beförderung begonnen hat. Da dies der 30.06.2020 war, ist der Steuersatz von 19% anzuwenden. Die Incoterms spielten dabei keine Rolle.
Meiner Auffassung nach gilt die Leistung bei einer "Frei Haus"-Lieferung allerdings erst dann als erbracht, wenn die Ware tatsächlich beim Empfänger eintrifft. Der § 3 Abs 1 UStG sagt hier nämlich, dass die Leistung als erbracht gilt, wenn der Empfänger die Verfügungsmacht über die bestellte Ware erlangt. Da wir diese Verfügungsmacht tatsächlich erst mit Übernahme der Ware auf unserem Grundstück erlangt haben, bin ich der Meinung, dass hier ein Steuersatz von 16% anzuwenden wäre.
Ich finde die Abätze 1 und 6 im § 3 UStG in diesem Falle sehr widersprüchlich bzw. zumindest nicht eindeutig.
Wer hat in unserem Fall Recht?
Vielen Dank für eure Antworten und Grüße
Garfield
ich habe eine Frage zum steuerlichen Erfüllungszeitpunkt, bei der mir der § 3 UStG widersprüchlich erscheint.
Kurz zum lebensgeschichtlichen Sachverhalt:
Unser Unternehmen bestellt Ware mit den Incoterms "Frei Haus" bei einem Lieferanten. Dieser schickt seinen LKW am Abend des 30.06.2020 los, welcher am 01.07.2020 bei uns eintrifft. Auf der Rechnung weist er eine Umsatzsteuer von 19% aus. Als Argumentation verweist er auf den § 3 Abs.6 S.1UStG. Maßgeblich für die Besteuerung sei demnach der Zeitpunkt, an welchem die Beförderung begonnen hat. Da dies der 30.06.2020 war, ist der Steuersatz von 19% anzuwenden. Die Incoterms spielten dabei keine Rolle.
Meiner Auffassung nach gilt die Leistung bei einer "Frei Haus"-Lieferung allerdings erst dann als erbracht, wenn die Ware tatsächlich beim Empfänger eintrifft. Der § 3 Abs 1 UStG sagt hier nämlich, dass die Leistung als erbracht gilt, wenn der Empfänger die Verfügungsmacht über die bestellte Ware erlangt. Da wir diese Verfügungsmacht tatsächlich erst mit Übernahme der Ware auf unserem Grundstück erlangt haben, bin ich der Meinung, dass hier ein Steuersatz von 16% anzuwenden wäre.
Ich finde die Abätze 1 und 6 im § 3 UStG in diesem Falle sehr widersprüchlich bzw. zumindest nicht eindeutig.
Wer hat in unserem Fall Recht?
Vielen Dank für eure Antworten und Grüße
Garfield
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