Passiv latente Steuern entstehen, wenn die Aktivseite in der Handelsbilanz höher ist, als in der Steuerbilanz. Wenn ich z.B. Entwicklungskosten von 200€ habe, sind diese in der HB mit 200€ ausgewiesen, in der Steuerbilanz mit 0.
Zunächst mal: Wie kann ich mir das vorstellen?
HB Aktiva | HB Passiva
Entwicklungskosten 200 | Eigenkapital 200
und gebucht wurde in dem Jahr dann z.B. Entwicklungskosten 200 an Bank 200?
und in der Steuerbilanz stünde dann
SB Aktiva | SB Passiva
Fehlbetrag 200 | Eigenkapital 200
da ja kein Guthaben mehr auf der Bank ist, da es für die Entwicklungskosten drauf gegangen ist, diese aber nicht angesetzt werden dürfen?
Weiter müssten ja nach dem HGB jetzt passiv latente Steuern angesetzt werden, in Höhe von 0,6 (200*0,3) bei einem Steuersatz von 0,3.
Wie würden diese verbucht, sodass die Bilanz danach weiterhin ausgeglichen ist?
HB Aktiva | HB Passiva
Entwicklungskosten 200 | Eigenkapital 200
bla 60 |passiv latente Steuern 60
Passiv latente Steuern weisen ja zukünftige Steuerbelastungen auf. Wie realisieren sich diese?
Angenommen ich dürfte die Entwicklungskosten mit 100 abschreiben.
1. Wie würde sich dann meine HB/SB verändern?
Abschreibung 100 an Entwicklungskosten 100
HB Aktiva | HB Passiva
Entwicklungskosten 100 | Eigenkapital 200
bla 30 |passiv latente Steuern 30
Fehlbetrag 100 |
-Da in der GuV ja ein Aufwand in Höhe von 100€ verbucht wird, in diesem Fall aber kein Ertrag zum ausgleichen?
Und in der Steuerbilanz dann weiterhin
SB Aktiva | SB Passiva
Fehlbetrag 200 | Eigenkapital 200
-mit Fehlbetrag 100 für die Entwicklungskosten und der Fehlbetrag aus der Handelsbilanz ebenfalls mit 100.
Wo genau hätten sich denn dann die passiv latenten Steuern realisiert, also wären zu realen Steuern geworden? Also wo ist nun meine "damals zukünftige" Steuerbelastung passiert?