
Die ersten Monate eines jeden neuen Jahres sind ein guter Zeitpunkt für Unternehmen, um die Verwaltungsabläufe der Steuerzahlungen und Technologie-Stacks zu prüfen. Vor allem die Meldung indirekter Steuern unterliegt einer ständigen Veränderung aufgrund neuer Gesetze und Vorschriften. Zwischen elektronischer Rechnungsstellung, Echtzeit-Reporting oder der Abgabe der Umsatzsteuererklärung ist es wichtig, Unklarheiten bezüglich indirekter Steuern zu klären.
Die fünf wichtigsten Themen die Steuermanager dabei 2021 im Auge behalten sollten sind:
1. Unternehmenswachstum:
Wachstums- oder Expansionspläne egal welcher Größenordnung beeinflussen die Steuerpflicht eines Unternehmens. Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme, welche Verbindlichkeiten oder Auswirkungen solche Wachstumspläne mit sich bringen. Dazu gehören unter anderem:
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- Expansion in neue Standorte - möglicherweise muss das Unternehmen sich hier umsatzsteuerlich registrieren oder neue Meldepflichten erfüllen
- Zusätzliche Ressourcen - Steueragenten, Fiskalvertreter, lokale Steuerexperten können an neuen Standorten benötigt werden, um die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen
- Neu erschlossene Lieferketten könnten neue indirekte Steuerverpflichtungen nach sich ziehen
- Positionierung des Unternehmens für eine Übernahme oder einen Verkauf – Es könnten mögliche Auswirkungen durch die Zusammenlegung von Steuerabteilungen/Technologien folgen
2. Technologie:
Das Budget steht für die meisten Unternehmen zu Beginn eines neuen Jahres ganz oben auf der Agenda. Aber was ist mit anderen finanziellen Aspekten, die sich auf das Unternehmen auswirken könnten? Um eine korrekte Steuerermittlung zu gewährleisten, muss sichergestellt werden, dass die vorhandenen Technologien die neuen Anforderungen an die indirekte Steuerberichterstattung umsetzten können.
Heute ist es wichtiger denn je, die richtige Technologie im Unternehmen zu implementieren, die diese Anforderungen erfüllt und das Unternehmen zukunftssicher und wettbewerbsfähig macht. Wichtige Themen, die dabei behandelt werden sollten, sind:
- Zukunftssicherung des Unternehmens im Hinblick auf die Entwicklung der digitalen Berichterstattung im Bereich der indirekten Steuern
- Sicherstellung, dass die bestehende IT-Landschaft und internen Prozesse in der Lage sind, die neuen digitalen Anforderungen zu erfüllen
- Finden und Implementieren von Technologielösungen zur Standardisierung und Effizienzsteigerung
3. Steuer-Risikomanagement:
Die Verbesserung des Steuerrisikomanagements ist ein Thema, dass die Steuerbehörden weltweit interessiert. Es sollte daher ein Steuerkontrollrahmen, um Steuerrisiken zu begegnen, vorhanden sein, der Vorgehensweisen, Aktivitäten und Prozesse intern festlegt. So wird sichergestellt, dass Steuerrisiken identifiziert, bewertet und gelöst werden. Das Expertenteam für Steuern sollte sichergehen:
- dass bereits ein internes Steuerkontrollsystem etabliert ist.
- dass alle über die aktuelle Gesetzgebung informiert sind.
4. Warenbewegung und Inventar:
Für Unternehmen, die Waren verkaufen oder weiterverkaufen, ist es wichtig, über die neuesten E-Commerce-Regeln auf dem Laufenden zu bleiben. Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU-Zollunion und damit verbunden dem Binnenmarkt sowie der Mehrwertsteuerregelung müssen sich beispielsweise viele Unternehmen auf neue Mehrwertsteuer,- Zoll- und Tarifverpflichtungen im grenzüberschreitenden Handel einstellen.
Die Einführung des neuen E-Commerce-Paket der EU 2021 bringt zudem neue Verpflichtungen bezüglich der Mehrwertsteuer mit sich, über die sowohl der Verkäufe, Marktplatz als auch der Kunden Bescheid wissen muss. Dabei sollte geklärt werden:
- wo der beste Standort für die Lagerhaltung hinsichtlich der indirekten Steuern ist
- wer der Importverantwortliche sein wird - wie Warennummern und Zollerklärungen funktionieren
- welchen Ursprungsregeln die Zolltarifregeln folgen
- was die neuen steuerlichen Berichtsanforderungen für E-Commerce umfasst
5. Indirekte Steuer-Compliance:
Angesichts der sich schnell verändernden Anforderungen an die Steuerberichterstattung ist es unerlässlich, einen anpassungsfähigen Prozess zur Einhaltung der indirekten Steuern einzurichten. Zudem sollten die zugrunde liegenden Transaktionsdaten immer genau und zuverlässig verfügbar sein. Mit der Umstellung auf Echtzeit-Reporting – wie sie derzeit in Europa vermehrt zum Einsatz kommen – ist es von Bedeutung, dass die Quelle der Mehrwertsteuer genau ermittelt wird. Deswegen sollte darauf geachtet werden, dass
- ein solider und anpassungsfähiger Steuer-Compliance-Prozess im gesamten Unternehmen etabliert ist
- das Steuerteam in der Lage ist, bei allen neuen digitalen Steueranforderungen, -formaten und -prozessen, - die oft nur in der Landessprache vorhanden sind - auf dem Laufende zu bleiben
- ein standardisierter und dokumentierter Reporting-Prozess vorhanden ist. Durch den Wechsel des Verantwortlichen für bestimmte Prozesse innerhalb der Organisation, kann dies kontrolliert werden und hilft Backups für Audits bereitzustellen.
- regelmäßige Überprüfungen des Steuerermittlungsprozesses sowohl für Verkaufs-, als auch für Einkaufstransaktionen durchgeführt werden.
Auch weitere Best Practices wie die Automatisierung aller manuellen Prozesse kann in diesem Rahmen verstärkt werden. Eine Automatisierung spart Zeit und Ressourcen und reduziert die Fehleranfälligkeit. Das Datenmanagement kann mithilfe von automatisierten Prozessen und digitalisierten Arbeitsabläufen effizienter gestaltet werden. So erhalten Mitarbeiter die Möglichkeit, sich auf andere Aktivitäten mit Mehrwert zu konzentrieren.
Unternehmen sollten sich regelmäßig mit dem Thema Steuern auseinandersetzen und prüfen, wo Optimierungsbedarf besteht. Denn je früher der Dialog über langfristige Finanzplanung und Compliance beginnt, desto eher werden sich auch gute Ergebnisse sehen lassen.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 15.03.2021
Geändert: 15.03.2021 15:04:52
Autor:
Reece Duncan, Senior Manager of Solutions Consulting bei Avalara
Quelle:
Avalara
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Daniela Staerk
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