Trotz 1%-Regel können Benzinkosten Werbungskosten sein

Ein Arbeitnehmer darf die ihm entstandenen Benzinkosten für Dienstfahrten mit einem Firmenwagen von der Steuer absetzen. Die 1-Prozent-Regel darf dem nicht im Weg stehen. Das hat das das Finanzgericht Düsseldorf jetzt entschieden (Az.: 12 K 1073/14 E). 

Bekommt ein Arbeitnehmer im Außendienst einen Firmenwagen vom Arbeitgeber und bezahlt die Spritkosten selbst, dann darf er den Anteil für dienstliche Fahrten als Werbungskosten in seiner Steuererklärung ansetzen – auch wenn der Firmenwagen steuerlich nach der 1-%-Regel bewertet wird. Der Arbeitnehmer muss den Anteil seiner Dienstfahrten allerdings mit einem Fahrtenbuch belegen. Das hat das FG Düsseldorf im Fall eines Außendienstlers entschieden. 

Der Arbeitnehmer hatte den Anteil seiner dienstlich veranlassten Fahrten per Fahrtenbuch* mit 73 Prozent ermittelt. In seiner Steuererklärung für das Streitjahr hatte er 73 Prozent der Benzinkosten als Werbungskosten angegeben. Das Finanzamt verweigerte den Steuerabzug und berief sich auf den Bundesfinanzhof. Dieser hatte 2007 entschieden, dass vom Arbeitnehmer getragene Benzinkosten nicht berücksichtigt werden dürfen, wenn der Wert der Firmenwagennutzung pauschal ermittelt wird.

Der Außendienstler klagte. Er berief sich dabei auf das im Einkommensteuerrecht geltende objektive Nettoprinzip. Demnach müssten die Benzinkosten für Dienstfahrten als Werbungskosten steuerlich absetzbar sein, da der Arbeitnehmer sie selbst trage und ohne Benzin könne er im Außendienst keine Einnahmen erwirtschaften.

Das FG Düsseldorf urteilte zugunsten des Arbeitnehmers. Wenn Aufwendungen für Dienstfahrten durch Belege und ein ordnungsgemäß geführtes Fahrtenbuch belegt seien, dann könne ein Arbeitnehmer sehr wohl einzelne Betriebskosten als Werbungslosten geltend machen. Die 1-Prozent-Regel dürfe dem nicht im Weg stehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das FG ließ Revision zu, um seine Entscheidung vom BFH bestätigen zu lassen.

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Erstellt von (Name) W.V.R. am 28.01.2015 Geändert: 05.09.2017 15:53:05 Autor:  Wolff von Rechenberg Quelle:  justiz.nrw.de Bild:  panthermedia.net / Michal Rerych

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