Deutschland belegt in einem groß angelegten Ranking der international beliebtesten Arbeitsstandorte den
Spitzenplatz unter den nicht-englischsprachigen Ländern. Das zeigt die internationale Arbeitsmarktstudie „
Decoding Global Talent“ der digitalen Recruiting-Plattform The Stepstone Group, in Zusammenarbeit mit Boston Consulting Group und The Network. Mit mehr als 150.000 befragten Arbeitnehmenden aus mehr als 180 Ländern, darunter über 14.000 in Deutschland, ist die Erhebung eine der größten ihrer Art weltweit. Neuer internationaler Spitzenreiter ist dieses Jahr Australien – vor den USA und Kanada, dem vorangegangenen Gewinnerland des Rankings von 2020. Deutschland gibt seinen vierten Platz aus der Vorgängerstudie an UK ab, bleibt aber das beliebteste nicht-englischsprachige Land.
Im Vergleich der internationalen Metropolen bleibt
Berlin ein Magnet für Arbeitnehmende weltweit: Die Hauptstadt belegt Platz 6 – hinter Abu Dhabi und New York. Der erste Platz geht auch dieses Jahr an London, gefolgt von Amsterdam (Platz 2) und Dubai (Platz 3).
Internationale Mobilität ist eine große Chance für den Arbeitsmarkt
Rund ein Viertel (23 Prozent) sucht der Studie zufolge derzeit aktiv nach einem
Job außerhalb des eigenen Heimatlandes – globalen Herausforderungen wie geopolitische Spannungen, der anhaltenden Inflation und Sorge vor der Rezession zum Trotz. Und auch der Anteil derer, die prinzipiell bereit wären, für einen Job ins Ausland zu gehen, ist weltweit auf einem stabilen hohen Niveau von 63 Prozent (2020: 66 Prozent) – wenn auch geringer als vor der Corona-Pandemie (2018: 78 Prozent).
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Unter den Befragten in Deutschland ist die Bereitschaft jedoch deutlich geringer, für einen Job das Land zu verlassen: Weniger als die Hälfte würde im Ausland arbeiten wollen und
nur knapp 7 Prozent suchen derzeit aktiv einen Job außerhalb der Bundesrepublik. Top-Destinationen sind für die deutschen Befragten die Nachbarländer Schweiz und Österreich, gefolgt von den USA und Spanien. Deutschland ist wiederum ein besonders attraktives Zielland für Menschen aus Bosnien und Herzegowina (32 Prozent), Türkei (30 Prozent), Pakistan und Ungarn (jeweils 26 Prozent).
„Der demographische Wandel stellt den Arbeitsmarkt vor eine große Herausforderung: Uns gehen die Arbeitnehmenden aus. Ohne Zuwanderung werden wir unseren Wohlstand nicht halten können“, sagt The Stepstone Group Arbeitsmarktexperte Dr. Tobias Zimmermann, Co-Autor der Studie. „Es ist eine riesige Chance, dass so viele Menschen Lust haben, für einen guten Job nach Deutschland zu ziehen. Politik und Wirtschaft sollten hier noch enger zusammenarbeiten, um gemeinsam eine f
lexiblere und schnellere Arbeitsmarktintegration zu fördern.“
Attraktive Jobs und Unterstützung beim Visa-Prozess gewünscht
Die globale Studie zeigt auch: In den meisten Fällen entscheidet das konkrete Jobangebot, ob Arbeitnehmende ins Ausland gehen möchten – und weniger, weil sie ein bestimmtes Land mit individuellen Vorteilen verbinden. Das gilt auch für Deutschland: Für knapp drei Viertel der Befragten (74 Prozent) ist die
Jobqualität der Grund, wieso sie sich für Deutschland entscheiden, während das Gesundheitssystem beispielsweise nur für etwa ein Drittel (34 Prozent) relevant ist.
Dabei setzen 77 Prozent von ihren zukünftigen Arbeitgebern voraus, dass diese sich
maßgeblich um den Zuwanderungsprozess kümmern und sie beispielsweise bei der Beantragung von Visum und Arbeitserlaubnis unterstützt. „Im Wettbewerb um Arbeitskräfte aus dem Ausland werden diejenigen Unternehmen gewinnen, die ihren zukünftigen Mitarbeiterbedarf kennen und Talenten attraktive Arbeitsbedingungen sowie organisatorische Hilfestellung bieten – zum Beispiel beim Beantragen von Arbeitserlaubnissen. Und das ist leider häufig noch immer sehr mühsam in Deutschland“, sagt Jens Baier, Senior Partner der Boston Consulting Group und Co-Autor der Studie.
Zum Download der Studie „Decoding Global Talent”:
Dream Destinations and Mobility Trends
Erstellt von (Name) E.R. am 30.05.2024
Geändert: 30.05.2024 07:46:36
Quelle:
Stepstone
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Andriy Popov
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