
Künstliche Intelligenz (
KI) wird zum
zentralen Treiber im Rechnungswesen und verändert Prozesse spürbar. Mehr als jedes zweite Unternehmen (53 Prozent) nutzt KI in diesem Bereich bereits oder befindet sich in der Implementierung. Das zeigt die neue Studie „Digitalisierung im Rechnungswesen 2025/2026“ von KPMG in Deutschland. Zugleich wächst das Bewusstsein für die strategische Bedeutung der Technologie: 61 Prozent der Befragten sehen KI bereits heute oder künftig als
wesentlichen Erfolgsfaktor im Finanzbereich.
Unternehmen, die KI im Rechnungswesen einsetzen, berichten mehrheitlich von
Verbesserungen – insbesondere in
transaktionalen Prozessen, wie der Zahlungsabwicklung. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) der Befragten beobachtet unmittelbar nach Einführung eine deutliche Zeitersparnis, rund 70 Prozent verzeichnen kurzfristig oder mittelfristig eine
höhere Prozessqualität. Auch Kosteneffekte werden sichtbar: 15 Prozent erzielen
sofortige Einsparungen, weitere 54 Prozent berichten von positiven Ergebnissen im weiteren Verlauf.
KI im Realitätscheck: Euphorie weicht Praxiserfahrung
Zwei Drittel (66 Prozent) der Unternehmen geben an, dass sich ihre
Erwartungen an KI-basierte Lösungen im Rechnungswesen
erfüllt haben. 17 Prozent berichten dagegen von bislang unerfüllten Erwartungen. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Einschätzung damit nüchterner aus – ein Zeichen zunehmender Praxiserfahrung und realistischeren Erwartungshaltungen an die derzeitige technologische Leistungsfähigkeit.
Gleichzeitig zeigt die Studie, dass der Fortschritt nicht ohne Hürden bleibt.
Datenschutz und Datensicherheit gelten für 65 Prozent als die größten
Herausforderungen, gefolgt von der Nachvollziehbarkeit und Transparenz von KI-Algorithmen (59 Prozent). Auch die
fehlende Standardisierung (46 Prozent) und die rechtliche Einordnung von KI-Systemen (40 Prozent) gelten als wesentliche Hemmnisse.
Anzeige
Mit dem RS-Plan erstellen Sie ganz einfach Ihre gesamte Unternehmensplanung, inkl. automatischer Plan-Bilanz und Kapitalflussrechnung. Die Planung kann für insgesamt 5 Jahre erfolgen. Neben detailierter Plan-G+V, Bilanz und Kapitalflussrechnung stehen fertige Berichte mit Kennzahlen und Grafiken zur Analyse des Unternehmens zur Verfügung.
Preis 119,- EUR mehr >>
"Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung,
technologische Innovation und regulatorische Anforderungen in Einklang zu bringen", sagt Axel Bachmann, Partner für Regulatory Advisory und Head of Digital Process Compliance bei KPMG. "Gerade im Umgang mit sensiblen Finanz- und Personendaten ist ein klarer Rahmen für Datenschutz und KI-Governance unerlässlich."
Rechnungswesen wird zunehmend digitalisiert
Neben KI treiben Unternehmen auch die
allgemeine Digitalisierung ihres Rechnungswesens konsequent voran. Nahezu alle Organisationen haben ihre digitalen Grundlagen in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Der Fokus liegt dabei auf der papierlosen Buchhaltung und der Standardisierung von Arbeitsabläufen:
26 Prozent der Unternehmen arbeiten bereits
vollständig papierlos, weitere 46 Prozent zumindest in Teilbereichen. Auch die Vereinheitlichung von Workflows schreitet voran – 13 Prozent haben sie abgeschlossen, 45 Prozent befinden sich in der Umsetzung.
Zugleich gewinnen neue Technologien zunehmend an Bedeutung:
28 Prozent der Befragten haben
maschinelles Lernen fest in ihre Prozesse integriert – fast doppelt so viele wie 2023.
Cloud-Systeme sind bei 59 Prozent im Einsatz, Robotic Process Automation (RPA) bei 32 Prozent.
|
Erstellt von (Name) S.P. am 03.12.2025
Geändert: 03.12.2025 17:10:12
Autor:
S. P.
Quelle:
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Jirsak
|