
Deutschlands Berufstätige streben nach weniger Belastung und mehr Sicherheit:
53 % der Angestellten in Vollzeit wollen ihre Arbeitszeit reduzieren. Das ist ein neuer Rekordwert und die vierte Steigerung in Folge seit dem letzten Jahr der Corona-Pandemie 2022 (48 %). Dies ist eines der Ergebnisse der Berufe-Studie 2025 des Versicherungskonzerns HDI.
Der Teilzeitwunsch stieg in den vergangenen Jahren sowohl bei Jüngeren als auch bei Älteren stetig, wobei er bei den Jüngeren stets größer ausgeprägt war. In der Gruppe der Unter-40-Jährigen gaben 2022 51 % der Vollzeitbeschäftigten an, ein Teilzeit-Angebot anzunehmen. Dieser Wert stieg bis 2025 auf 57 %. Bei den Arbeitnehmer ab 40 Jahren stieg der Wunsch nach einem Teilzeitjob von 45 % (2022) auf 49 % (2025).
Öffentlicher Dienst gewinnt an Attraktivität
Gleichzeitig würden sich insgesamt mehr Erwerbstätige bei gleichem Tätigkeitsfeld für eine
Arbeitsstelle im öffentlichen Dienst entscheiden (43 %) statt in der Privatwirtschaft (40 %). Insbesondere ist das bei Berufstätigen unter 25 Jahren und ab 45 Jahren der Fall. Nur in der dazwischenliegenden Altersgruppe verzeichnet die Privatwirtschaft ein Attraktivitätsplus.
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54 % der Berufstätigen in Deutschland sehen als größten
Vorteil des öffentlichen Dienstes die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Danach folgen höhere Bezüge im Ruhestand, ein besseres Nettogehalt sowie „weniger Stress“. Für jeden vierten Befragten (24 %) ist dabei der Staatsdienst innerhalb der vergangenen fünf Jahre attraktiver geworden.
Besonders interessant: Unter Führungskräften mit Personal- und Projektleitungsverantwortung spricht sogar jeder Dritte (32 %) von
gestiegener Attraktivität − im Vergleich zu denen ohne Führungsaufgaben (22 %) sind das deutlich mehr. Innerhalb der Branchen ist das Interesse am Öffentlichen Dienst bei den meisten aus Bau- und Architektur sowie IT stärker als noch vor fünf Jahren (je 30 %).
Jens Warkentin, Vorstandsvorsitzender der HDI Deutschland AG, folgert: "In einer Zeit weltweit wachsender Unsicherheit scheint das Bedürfnis nach beruflicher Sicherheit auch bei leitenden Angestellten zu wachsen. Und weil dieses Sicherheitsstreben gerade auch die Jüngsten schon so stark erfasst hat, dürfte das kein vorübergehendes Phänomen sein. Diese Entwicklung könnte sich künftig noch verstärken."
Skepsis gegenüber künstlicher Intelligenz (KI) schwindet
Zugleich wächst unter allen Berufstätigen die Hoffnung auf positive Effekte durch die Einführung künstlicher Intelligenz (KI). So wächst die Zahl der Berufstätigen, die in
KI "mehr Chancen als Risiken" für ihr Unternehmen kontinuierlich: von 11 % im Jahr 2023 über 23 % im Vorjahr auf jetzt 28 % – die Einschätzung ist heute also fast dreimal stärker verbreitet. Noch kräftiger wächst die Zuversicht, dass KI "zu besseren Ergebnissen im Unternehmen" führt: von 8 % im Jahr 2023 auf jetzt 24 %.
Jens Warkentin: "Die wachsende Zustimmung bei den Berufstätigen signalisiert, dass Künstliche Intelligenz ein echter 'Gamechanger' sein kann. Dass sie Unternehmen erhebliche Potenziale eröffnet, ist unbestritten. Entscheidend wird jedoch sein, diese verantwortungsvoll einzusetzen und dabei die möglichen Risiken stets im Blick zu behalten."
Interessant ist hierbei die Einschätzung, ob die Berufstätigen in ihren Unternehmen durch KI den Abbau von Jobs sehen: Nur 7 % wollen dies bereits beobachtet haben, und 36 % erwarten es. Allerdings sagen schon heute mehr Berufstätige (45 %), dass sie das weder bislang erlebt haben noch in Zukunft erwarten.
Erwartungen an Führungskräfte variieren mit dem Lebensalter
Bei der Frage nach den wichtigsten Eigenschaften, die sich Berufstätige von ihrer Führungskraft wünschen, gibt es große Unterschiede: "
Dass eine Führungskraft auf meine Work-Life-Balance achtet", ist etwa für die Unter-40-Jährigen die zweitwichtigste Eigenschaft (28 %). Für die Älteren ab 40 Jahre ist dies dagegen nur halb so wichtig und – von insgesamt zehn Kriterien – das unwichtigste (14 %). Umgekehrt wünschen sich hingegen 33 % der Älteren, dass sich eine Führungskraft "schützend vor das Team stellt". Das sagt unter den Jüngeren fast ein Drittel weniger (26 %).
Einig sind sich jedoch beide Altersgruppen darin, dass eine "gleiche und faire Behandlung aller und keine Bevorzugungen" die wichtigste Eigenschaft von Führungskräften sein sollte – wenn auch dies für Ältere ab 40 Jahren noch etwas wichtiger ist als für Jüngere (42 % zu 38 %).
Homeoffice wird verteidigt − und korreliert mit Grundeinstellungen
Restriktivere
Regelungen beim Homeoffice werden zudem insgesamt mehrheitlich abgelehnt. Wer das besonders zur Corona-Zeit eingeführte Homeoffice nutzt, will auf Flexibilität beim Arbeitsort nicht mehr verzichten. Mehr als zwei Drittel (68 %) von denen, die heute dauerhaft oder regelmäßig im Homeoffice oder mobil arbeiten, sind gegen einen Rückruf an den Firmenarbeitsplatz sowie strikte Vorgaben, wie viel im Homeoffice gearbeitet werden darf. Unter denen, die dauerhaft am Firmensitz arbeiten, wird diese Ansicht weniger als halb so oft (33 %) vertreten. Vielmehr plädieren unter ihnen 40 % für einen generellen Rückruf oder entsprechende Vorgaben.
Interessant ist dabei, wie die Einstellungen zum Beruf offenbar mit der Möglichkeit zur mobilen Arbeit korreliert: So erklären 76 % der Homeoffice- oder Mobil-Arbeiter: "Ich arbeite gern“. Unter den Dauer-Präsenten in der Firma sind es nur 71 %. Den höchsten Anteil von 80 % haben diejenigen, die lediglich ab und zu im Homeoffice oder mobil arbeiten. Auch "
Spaß am Beruf" empfinden die ständigen/regelmäßigen Homeoffice-Arbeiter häufiger als die dauerhaften Arbeiter am Firmensitz (73 % zu 69 %). Auffallend ist, dass auch hier diejenigen, die nur ab und zu im Homeoffice oder mobil arbeiten, mit 77 % erneut den höchsten Wert erreichen.
Erstellt von (Name) S.P. am 02.10.2025
Geändert: 02.10.2025 14:01:09
Autor:
S. P.
Quelle:
HDI Deutschland AG
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Pressmaster
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